Shotgun Stories

Ein Film von Jeff Nichols

ProduktionProduktion / Release

Drama, Thriller
USA
2007
92min
IMDB-Rating: 7.1/10
ProCinema #1007.091
Kinostart CH-D: 07.08.2008
Kinostart CH-F: 12.11.2008
Kinostart CH-I: no release

Synopsis DESynopsis DE

Son Hayes (Michael Shannon) spricht nicht über die Narben auf seinem Rücken. Die unter seiner Haut steckenden Schrotkugeln erzeugen ein Muster von blauschwarzen Flecken. Seine Mitarbeiter in der Fischfarm schliessen Wetten darauf ab, was mit ihm geschehen ist. Seine Brüder, Boy und Kid Hayes, schweigen sich darüber aus. Seine Vergangenheit liegt, wie die Narben, nur unweit hinter ihm. Dies gilt insbesondere für die Erinnerung an seinen Vater, der sich noch nicht einmal die Mühe machte, seinen Kindern Vornamen zu geben. Er verliess die drei Brüder, Son, Boy und Kid, als sie noch jung waren. Ihr letzter Eindruck war derjenige eines Trinkers, der seine eigenen Bedürfnisse stets über diejenigen der Familie stellte. Die Brüder wurden von ihrer Mutter erzogen, einer hasserfüllten Frau, die ihre Kinder bis heute für ihr verpfuschtes Leben und den davongelaufenen Mann verantwortlich macht.

Ihr Vater vergass die Kinder, sobald er weg war, und baute sich woanders ein neues Leben auf. Er liess ab von der Flasche, wurde zum devoten Christen, heiratete eine wunderbare Frau und zeugte vier neue Söhne, die alle einen Vornamen bekamen. Sein Leben war nun geprägt vom Erfolg im Geschäft, in der Gemeinschaft und in der Familie. Sein einziger Schönheitsfehler waren die drei Söhne, die er zuvor verlassen hatte.

Zu Beginn des Films lernen wir Son, Boy und Kid als erwachsene Menschen kennen. Sons Ehe ist heftig am Kriseln - seine Frau ist am Morgen mit Söhnchen Carter ausgezogen - , während Nesthäkchen Kid und der dickliche Boy sich längst eingerichtet haben im permanenten Provisorium: der eine haust in einem Zelt in Sons Garten, der andere wohnt in seinem Van. Es ist Sommer, man sitzt draussen im Freien, trinkt Bier im Garten mit dem vielen Gerümpel oder geht angeln am Fluss; im Gegenlicht der letzten Abendsonne blitzen Spinnennetze und herabsinkende Blütenpollen. Träge und zäh wie Sirup zieht das Leben vorüber.

So leben sie ihr Leben und blicken in die Zukunft, doch da werden sie von der Vergangenheit eingeholt. Es läutet an der Tür, die Mutter steht davor, die Söhne bitten sie nicht herein. "What is it?" fragt Son. "Your father is dead." Keine Reaktion. "When’s the funeral?" fragt er. "You can find out in the newspaper", sagt sie, und bricht wieder auf. "You going?" fragt er. "No." Am Begräbnis spricht der Pfarrer über Rechtschaffenheit. Da tauchen die drei Söhne aus erster Ehe auf. Son lässt seiner Verachtung für den Toten freien Lauf und spuckt auf den Sarg. Man rechnet mit gezückten Colts. Aber es kommt anders, "denn der erst 29jährige Jeff Nichols, der hier seinen Erstling abliefert, ist ein echter Filmemacher und nicht ein Handwerker, der Bilder auf Drehbuchideen pappt. Er weiss bereits, dass er den falschen Beruf ausübt, wenn sein Film nicht den Menschen gerecht wird, deren Geschichte er erzählt." (L’Humanité)

Das Drama aber nimmt seinen Lauf, hier, wo Ehre noch etwas gilt, und wenige Worte in der allgemeinen Sprachlosigkeit um so lauter hallen - die Fehde zwischen den Halbbrüdern eskaliert. Die Wut war stets latent vorhanden, doch nun bricht sie aus und befällt die ganze Bruderschaft. Und die Brüder wissen, ohne es formulieren zu können, dass die Wurzeln des Dramas viel weiter zurückliegen. Fast hilflos verhärten sich diese ganzen Kerle, die irgendwie doch nicht ganze Kerle sind. Inmitten der Baumwollfelder und der Nebenstrassen des südöstlichen Arkansas müssen die Brüder nun entdecken, wie weit man gehen muss oder soll, um seine Familie zu schützen.

Doch selbst wenn sie von Mord und Vergeltung erzählen, bleiben die Bilder still und zurückhaltend.

Kein blutiges Rot durchbricht das Türkis, Grau-Blau und Grün des Wassers, der Wiesen und Felder.

Die Besinnung auf die eigenen Kinder oder die, die man mal haben wird, kann schliesslich dem Hass Einhalt gebieten. Auf dass die Übriggebliebenen einmal die besseren Väter sein mögen.

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Quelle: Procinema

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